Pflaumloch - der zweitgrößte Ortsteil

Mit ca. 1.000 Einwohnern ist Pflaumloch, verkehrsgünstig an der B 29 und der Eisenbahnlinie Stuttgart-Donauwörth gelegen, der zweitgrößte Ortsteil von Riesbürg und hat eine Markungsfläche von 340 ha. Der Ortsteil Pflaumloch hat heute eine dreigeteilte Struktur: einen landwirtschaftlichen Besatz an Vollerwerbs- und Nebenerwerbsbetrieben, einen starken Anteil an Arbeitnehmern, die teilweise am Ort arbeiten oder auspendeln, sowie eine Industrie, die über 400 Arbeitsplätze, hauptsächlich in der Metallbranche, bietet.

Pflaumloch liegt zwischen den beiden Ortsteilen Goldburghausen und Utzmemmingen und ist auch der Sitz der Gemeindeverwaltung.

Pflaumloch hat sowohl eine Evangelische Kirche als auch die Katholische Kirche St. Leonhard. "Pflunloch" erschien erstmals 1246 urkundlich im Zusammenhang mit oettingischen Ministerialen. Seit 1487 verzeichnete Pflaumloch eine jüdische Mitbevölkerung, was dem Ort selbst zu einem regen Aufschwung verhalf. Das Ortsbild prägen auch heute noch die teilweise denkmalgeschützten, zweigeschossigen - und außerhalb der Städte für die Rieser untypischen Häuser - Zeugen der Vergangenheit.

Die Synagoge, 1703 eingerichtet und 1802 abgebrannt, wurde 1844 - 1846 wieder neu errichtet. Nach Auflösung der jüdischen Gemeinde schenkte der Pflaumlocher Bürger Alexander von Pflaum im Jahre 1907 das Gebäude der bürgerlichen Gemeinde, die es zunächst als Gemeindesaal und Wohnung für Obdachlose und Arme nutzte. Seit 1963 wird die ehemalige Synagoge als Rathaus genutzt und seit September 2007 ist im Gebäude auf fünf Schautafeln eine Ausstellung zur Jüdischen Geschichte Pflaumlochs zu besichtigen.

Bis heute hat Pflaumloch einen jüdischen Friedhof, umgeben von einer, für einen solchen Friedhof typischen, Steinmauer. Der Friedhof entstand 1840 am Ortsrand, heute umgeben von modernen Wohn- und Geschäftshäusern, in unmittelbarer Nachbarschaft zum christlichen Friedhof.

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